Möbeltrends: Sind Balkan und Baltikum DIE neuen Design-Hotspots 2020?
Weder der Balkan noch das Baltikum galten bislang als Hotspots des Möbeldesigns. Doch die zwei Regionen im Osten Europas bringen momentan ordentlich Bewegung ins internationale Möbelbusiness – und brauchen sich vor der Konkurrenz nicht zu verstecken: Die Verbindung zwischen kreativen Entwürfen, moderner Ästhetik und exzellenter Qualität auf der einen und Natürlichkeit und Tradition auf der anderen Seite, hat die Designszene nachhaltig beeindruckt. Hier sind fünf Labels, die Sie sich unbedingt merken sollten.
1. Weltkulturerbe vom Balkan: Traditionelle Schnitzkunst trifft auf modernes Design
Los geht es auf dem Balkan: Einzigartig und unverwechselbar – das sind die Möbel und Wohnaccessoires des bosnischen Design-Labels Zanat. Ihr zentrales Gestaltungsmerkmal: Die Verzierung durch feine Mulden mittels einer traditionellen Schnitztechnik. Vor knapp 100 Jahren wurde in Konjic, südwestlich der Hauptstadt Sarajevo, dieser sogenannte „Konjic-Stil“ entwickelt.
Ende 2017 wurde er von der UNESCO auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen.
„Man fügt die Schnitzerei nicht einfach als Dekoration hinzu […], sondern nimmt sie als Ausgangspunkt“, beschreibt Monica Förster ihre Arbeit bei Zanat. Die schwedische Star-Designerin ist einer der Gründe dafür, dass den Kreationen des Labels oft eine klassisch skandinavische Ästhetik zugrunde liegt. In den meisten Entwürfen dominiert dabei eine klare Formensprache, die wunderbar mit den Schnitzmustern der handgefertigten Holzobjekte harmoniert. Besonders gut gefallen uns neben den Möbeln wie dem Design-Stuhl „Unna“ die Deko-Accessoires: Die „Nera“-Schüsseln scheinen auf ihren Ständern beinahe zu schweben – gefüllt mit frischem Obst werden sie zu einem echten Highlight im Esszimmer.2. Zurück zur Natur: So überzeugen Möbeltrends aus Bosnien
Der bloße Gedanke ans eigene Zuhause sollte jeden mit Wohlbehagen erfüllen – diese Überzeugung liegt allen Arbeiten des jungen bosnischen Möbelherstellers Gazzda zugrunde. Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und Natürlichkeit stehen dabei im Fokus der Designs von Gründer Salih Teskeredžić und seinem Kollegen Mustafa Čohadžić. Inspiration für ihre spannenden Entwürfe finden die beiden in der reichen und schönen Naturlandschaft ihres Heimatlandes.
So ist auch die Kollektion „Fawn“ entstanden: Namensgebend war hier das Rehkitz – und wenn man sich die filigranen, leicht nach außen gerichteten Beine der umfangreichen Möbelserie ansieht, dann ist auch schnell klar, warum. Weiche, organische Formen prägen die gesamte Reihe von Bett und Sofa bis hin zu Sideboard und Kleiderschrank. Was auffällt, ist eine Eleganz und Leichtigkeit, die man bei Massivholzmöbeln nicht unbedingt erwarten würde. Gerade mit Eichenholz verbinden wir hierzulande eine gewisse Schwere und eine oft dominante Wuchtigkeit. Bei Gazzda findet sich davon keine Spur: Hier werden Massivholzmöbel ganz neu gedacht und geraten so grazil und absolut modern. Wir sind hin und weg.
3. Möbeltrends vom Baltikum: Hier trifft modernes Design auf Hightech
Weiter geht es auf unserer kleinen Entdeckungstour weit mehr als 1000 Kilometer nördlich von Bosnien: Im Baltikum, einer Region, die vielen ähnlich unbekannt ist wie der Balkan. Minimalistischer Style und ein exklusives Design – das haben alle Einrichtungsideen von jot.jot gemeinsam. Das junge Team um Jurgis und Laurynas arbeitet von Litauen aus auch mit internationalen Designern zusammen:
Gemeinsam mit Iskos Berlin entstand so die „BaBa“-Kollektion – eine Serie moderner Sitzmöbel, die neben einer kuschelig-einladenden Optik auch echtes Hightech bietet: So garantiert der verwendete Schaum nicht nur überragenden Sitzkomfort, sondern auch eine enorme Formstabilität – und das über viele Jahre hinweg.
Bei Fans einer außergewöhnlichen Haptik werden die opulenten Möbel sicher mit ihrem dreidimensionalen Bezug punkten können. Und auch wir sind von den kuscheligen Sitzmöbeln begeistert.
4. Junge Unternehmen beleben die litauische Designtradition neu
Bei Emko verbindet sich modernes litauisches Design mit traditioneller Handwerkskunst. Die Geschichte des Labels begann, als sich Gründerin Erika Markovska-Mikulskienė dazu entschloss, der Designtradition ihres Landes zu neuer Blüte zu verhelfen. Das ist nun mittlerweile zehn Jahre her. Heute finden sich die Entwürfe von Emko auf unzähligen internationalen Möbelmessen wieder – das weltweite Interesse und die Nachfrage erleben gerade zuletzt einen rasanten Zuwachs. Mit ihrer simplen Ästhetik tragen Möbelstücke von Emko Optimismus und Wohlgefühl in den Raum – das smarte Design sorgt dabei für jede Menge Komfort.
5. Möbeltrends auf baltisch: Praktisch, funktional – und ohne Kompromisse beim Design
Die perfekte Symbiose von Form und Funktion zu finden – das treibt auch die kreativen Köpfe von Viruna an. Viele ihrer Entwürfe haben eine modern-skandinavische Anmutung mit einem leichten italienischen Touch.
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