Micro Living: Großer Wohntrend auf kleinem Raum
Fünf Schritte von der Eingangstür bis auf den Balkon, eine Armlänge vom Bett zum Kleiderschrank und ein Anruf in der Lobby, um den tropfenden Wasserhahn zu melden: Was für viele nach einem Hotelzimmer klingt, stellt für immer mehr alleinstehende Großstädter die eigene Wohnung dar.
Micro Apartments sind eine Antwort auf den urbanen Wohnraummangel, wuchernde Mietpreise und den Trend zu Single-Haushalten. Sind diese Modelle die Zukunft der urbanen Wohnkultur?
Micro Living: Wenn sich das Privatleben auf 20 Quadratmeter verdichtet
Auf der Suche nach neuen Wohnformen, die nachhaltige und bezahlbare Lebensräume in städtischen Ballungsräumen schaffen, ist Verdichtung eine naheliegende Lösung. Das heißt: weniger Wohnfläche für den Einzelnen. Genau diese Strategie fassen Architekten, Immobilienfirmen und Stadtplaner in Micro-Living-Konzepten zusammen. In vielen Großstädten entstehen Wohnkomplexe mit Micro Apartments, in denen sich Küche, Bad und Schlafbereich auf 20 bis 35 Quadratmeter verteilen. Um auch auf kleinem Raum keine Abstriche machen zu müssen, definieren sich viele Micro-Living-Projekte nicht nur über die formale Wohnraumgröße, sondern über besonderen Service.
Mikrowohnungen als All-inclusive-Apartments
Komplett möbliert, ausgestattet mit schnellem WLAN und häufig sogar mit Smart-Home-Technik genießen Bewohner der Micro Apartments eine Rundum-Sorglos-Versorgung. Neben Internet, Wasser, Heizung und Strom sind in den Mietkosten meist auch Reinigungs- und Hausmeisterdienste inklusive. Kochen können die Bewohner in der Gemeinschaftsküche, arbeiten in Coworking Spaces und trainieren im hauseigenen Fitnessstudio. Das Wohnen in den Tiny Apartments ist vor allem auf die Bedürfnisse junger Alleinstehender ausgelegt – und genau diese Gruppe an Menschen wächst auf dem Globus rasant.
Micro Apartments: Allein wohnen – gemeinsam leben
In Single-Hotspots wie New York, San Francisco und Vancouver stehen die Micro Apartments bei jungen Leuten hoch im Kurs. In Manhattan kommen auf 55 Mikrowohnungen à 25 Quadratmeter schon mal 60.000 Bewerber. Ebenso trifft der Micro-Living-Trend in den Zentren europäischer Großstädte den Zeitgeist. Der Anbieter The Fizz stellt Studierenden und Berufseinsteigern in Österreich, den Niederlanden und Deutschland bezahlbare, voll ausgestattete Mikrowohnungen zur Verfügung.
Auch i live Koeln hat im Stadtzentrum Komfort-Apartments mit Wohnflächen zwischen 20 und 36 Quadratmetern geschaffen. Neben möblierten Zimmern samt Küche und Bad können die jungen Mieter unter anderem hauseigene Learning Lounges, einen Waschsalon und eine „Eventküche“ nutzen. Berlin hat das Micro Living für Studierende hierzulande salonfähig gemacht. Schon 2012 entstanden beim Projekt Q216 in Lichtenberg über 400 Tiny-Wohnungen. Fast ebenso viele Wohnungen bietet Studio B Studenten in Berlin Mitte an.
Mehr Raum für Mobilität: Micro Apartments für das „Zuhause auf Zeit“
Der Immobilienentwickler GBI hat mit seinen „SMARTments“ nicht nur Studenten im Fokus, sondern auch moderne Nomaden. Geschäftsreisende und Berufspendler kommen in SMARTments business auf 30 Quadratmetern unter.
Singles und Paare können mit SMARTments living in Hamburg und Wiesbaden möblierte 1- oder 2-Zimmer-Wohnungen mit Balkon, Küche und Bad auf 20 bis 65 Quadratmeter beziehen. Die Berliner Micro Apartments von Paragon im Prenzlauer Berg können Mieter hingegen ganz persönlich einrichten. Einen gemeinschaftlich nutzbaren Clubraum gibt es hier ebenso wie eine hauseigene Kita und einen Bio-Supermarkt.
Mini, micro, mobil und modular: Mit Kreativität zu neuen Wohnformen
An Ideen für neue Wohnformen auf kleiner Fläche mangelt es nicht. Ob modulare Wohnraumwürfel von MINI Living, mobile Tiny Houses wie das smarte Mini-Fertighaus Green Living Space oder das Small Size Premium Spa: All diese Beispiele zeigen, wie moderner Wohnkomfort auf wenigen Quadratmetern funktionieren kann.
Für junge Singles und digitale Nomaden, die Wert auf räumliche Flexibilität legen, sind Micro Apartments bereits jetzt eine alternative Wohnform und bieten eine kostengünstige Komplettlösung. Um sich im Alltag in abgewandelter Form auch bei anderen Personengruppen zu bewähren, müssen neue Wohnkonzepte den Fokus haben, die Bedürfnisse der Bewohner zu erfüllen sowie die Anforderungen, die diese an ihr Zuhause stellen.
Könnten Sie sich mit neuen Wohnformen arrangieren, die Ihr Privatleben auf wenige Quadratmeter komprimieren? Schreiben Sie uns, wie „mikro“ Ihre vier Wände sein dürften, damit Sie sich zu Hause noch wohlfühlen.
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Solche kleinen Apartments sind wirklich sehr schick. Ich selber lebe in so einem Apartment und finde es einfach Spitze. Gerade man kann ungestört für sich alleine sein und das ist das was mir wirklich gefällt daran.
Hallo Herr Vogt,
kleine Apartments können wirklich sehr schick sein – da stimmen wir Ihnen gerne zu. Schön, dass Sie sich dort so wohl fühlen.
Viele Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion
So eine kleine Wohnung kann ich mir durchaus gut vor stellen gerade auch wenn alles mögliche drin ist. Mir reicht ja eigentlich nur ein Bett, irgend ein medialer Anschluss und vielleicht noch etwas zum Kochen. Dann wäre ich wirklich zufrieden. Und viel mehr braucht ja ein Mensch auch gar nicht. Bescheidenheit ist hier das richtige Zauberwort.
Hallo Herr Winkler,
„Bescheidenheit“ kann wirklich ein schönes Zauberwort sein. Und wenn alles Nötige auf wenig Platz verstaut ist, kann es durchaus sehr gemütlich sein. Und es gibt weniger Fläche zum Putzen. 😉 Danke für Ihren Beitrag.
Viele Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion