The London Mastaba: Christo enthüllt sein neues Projekt
Wenn man sich dem See Serpentine im Londoner Hyde Park nähert, sieht man schon von weitem eine eindrucksvolle Skulptur in auffälligen Farben aus dem Wasser ragen. Zu sehen ist Christos neues Projekt „The Mastaba London“ – sein erstes großes Außenprojekt in Großbritannien.
Die Londoner Installation Mastaba ist 20 Meter hoch und besteht aus 7.506 bunt bemalten Metallfässern.
Diese sind auf einer fest verankerten Plattform im See zu einer Pyramide geformt. Während die Fässer auf den Schrägseiten rot-weiß bemalt sind, dominieren auf den geraden Außenseiten die Farben dunkelrot, blau und lila. Je nach Lichteinfall verändern sich die Farben und die Reflexion und somit auch die Wirkung der Installation.
40 Jahre Planung: Von der Idee bis zur Umsetzung
Eindrucksvoll ist nicht nur das neue Kunstwerk, sondern auch der Künstler Christo und seine Ehefrau Jeanne-Claude selbst. Das Ehepaar sorgte vor allem durch Verhüllungsaktionen berühmter Gebäude immer wieder für internationale Schlagzeilen. 1995 verhüllte das Künstlerduo den Berliner Reichstag für 14 Tage und zog über fünf Millionen Besucher an. Nach dem Tod seiner Frau 2009 setzt Christo seine Objektkunst alleine fort.
Die Planung für das Projekt Mastaba, das ursprünglich in einer Wüste bei Abu Dhabi entstehen sollte, begann das Künstlerduo Christo und Jeanne-Claude bereits 1977. Der Name sowie die Pyramidenform des Kunstobjekts gehen zurück auf altägyptische Grabbauten.
„The Mastaba London“ ist nur eine kleine Version des Originalentwurfs. Christos großer Traum ist es weiterhin, das ursprünglich geplante Projekt Mastaba auch in voller Größe zu realisieren. Im Vergleich zur Londoner Installation soll die Pyramide in Abu Dhabi eine Höhe von 150 Metern erreichen und aus 410.000 Ölfässern bestehen.
Es wäre Christos und Jeanne-Claudes größtes und zugleich einziges permanentes Skulpturwerk. Der Künstler selbst glaubt fest an die Umsetzung und sagte in einem Interview dazu: „Es wird wunderschön aussehen, die Wüste dort ist umwerfend, ganz in der Nähe gibt es eine Oase. Und jetzt haben wir die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright in unserem Team. Mit ihr schaffen wir es.“
The London Mastaba: Ein Kunstwerk für alle
Wie alle seine Projekte ist auch das Londoner Mastaba selbst finanziert und dem Besucher frei zugänglich. Die Skulptur ist seit dem 18. Juni eingeweiht und wird bis zum 23. September 2018 auf dem See Serpentine im Hyde Park schwimmen. Den tieferen Sinn seiner Kunstobjekte überlasst Christo den Betrachtern selbst. Wer aber mehr über die Entstehung des Projekts und die bisherigen Werke mit Ölfässern erfahren möchte, für den lohnt sich ein Besuch der Ausstellung „Barrels and the Mastaba 1958-2018“ in der nahegelegenen Serpentine Gallery. Die Ausstellung ist noch bis zum 9. September geöffnet.
Wie gefällt Ihnen Christos Objektkunst? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.
Ich finde es ist eine reine Verschwendung von Rohstoffen. Das Geld kann an anderer Stelle besser eingesetzt werden.
Hallo,
sicherlich ist Kunst immer Geschmackssache. Das Geld hat übrigens der Künstler selbst investiert.
Vielen Dank für Ihr Feedback.
Beste Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion
Einfach genial.
Hallo Meinrad,
da sind wir ganz Ihrer Meinung. Haben Sie bereits Kunstprojekte von Christo selbst erlebt?
Viele Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion