Fassadengestaltung: Unsere Tipps für ein rundum schönes Zuhause
Der erste Eindruck zählt – das gilt auch für das Eigenheim. Umso wichtiger ist eine ansprechende Fassadengestaltung. Als sichtbarer Teil der Gebäudehülle prägt die Fassade den Charakter des Hauses und trägt zum Schutz vor Witterungseinflüssen bei.
Wann ist eine neue Fassade sinnvoll und notwendig?
Die Fassadengestaltung ist nicht nur für Bauherren ein relevantes Thema, sondern auch für Immobilienkäufer und Modernisierer. An Bestands- und Altbauten hinterlässt die Zeit an der Fassade oft sichtbare Spuren.
Das kann nicht nur den Gesamteindruck des Hauses stören, sondern auch die Schutzfunktion der Gebäudehülle einschränken. Für eine Erneuerung der Fassade können also sowohl ästhetische als auch funktionale Gründe sprechen. Generell gilt:
- Ein neuer Anstrich beispielsweise ist in der Regel nach etwa zehn bis 15 Jahren angebracht.
- Ist der Putz älter als 30 Jahre, lohnt es sich, auch diesen zu erneuern.
Welche Möglichkeiten gibt es bei der Fassadengestaltung?
Verputzen und Streichen sind die klassischen Varianten der Fassadengestaltung. Doch sowohl für die Sanierung als auch den Neubau gibt es unzählige weitere Techniken und Materialien, mit denen Ihr Wohnhaus eine individuelle Optik erhält und seine Gesamtwirkung verändert:
- Für einen naturnahen, bodenständigen Landhaus-Charme bietet sich zum Beispiel eine Fassadenverkleidung aus natürlichen Baustoffen wie Kork, Holz und Stein an.
- Moderne Fassadensysteme mit Glas, Faserzement- und Verbundplatten aus Aluminium, Kupfer oder Titanzink wirken hingegen urbaner und industrieller.
- Natürlich ist auch ein Mix mehrerer Materialien möglich. So können Sie reizvolle Kontraste setzen und unterschiedliche Gebäudeteile visuell voneinander abgrenzen.
Für welche Fassadengestaltung Sie sich entscheiden, ist in erster Linie Geschmackssache. Allerdings sollten Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Materialen berücksichtigen, um die beste Lösung für Ihr Bauprojekt zu finden.
Putzfassade als Basis für farbige Hauswände
Massive Außenwände können mit einer klassischen Putzfassade kostengünstig und vielfältig gestaltet werden. Dabei gilt Kunstharzputz als besonders widerstandsfähig und wasserabweisend, kann aber Algen und Pilze anziehen. Mineralische Putze schützen hingegen gut vor Schimmel, sind jedoch anfälliger für Risse. Mischputze wie etwa Silikatputz gleichen die Nachteile beider Putzarten aus.
Generell gilt:
- Mehrere Unterputzlagen bedeuten ein Plus an Beständigkeit. Der Oberputz sorgt am Ende für die gewünschte Struktur.
Individuelle Fassadengestaltung mit Farben
Manchmal genügt auch nur ein neuer Anstrich, um den Außenwänden einen frischen Look zu verleihen und den Schutz der Bausubstanz zu erneuern. Wichtig ist, dass Sie die Wandfläche zunächst gründlich von Unreinheiten und Moos befreien. Nach einer Grundierung können Sie Farbe ins Spiel bringen. Hochdeckende Farben sind zwar etwas teurer, ersparen Ihnen aber einen zweiten oder gar dritten Anstrich, so dass sich die Investition meist ausgleicht.
Bei der Farbwahl sollten Sie die Ausrichtung der Hauswand und die Lichtverhältnisse berücksichtigen.
Unsere Tipps:
- Für Fassaden, die nur in der ersten Tageshälfte dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind, empfehlen sich rötliche Farben sowie helle Brauntöne.
- Im Licht der Nachmittags- und Abendsonne wirken hingegen kühle, helle Töne angenehmer.
Elegant und pflegeleicht: Die Klinkerfassade
Eine besonders langlebige und pflegeleichte Variante der Fassadengestaltung ist die Klinkerfassade. Die hartgebrannten Ziegel trotzen Nässe und Frost und sind mit ihrer glatten Oberfläche kaum schmutzanfällig. Dadurch ist eine Klinkerfassade nahezu wartungsfrei und macht auch nach Jahrzehnten einen gepflegten Eindruck. Die Ziegel sind in unterschiedlichen Härtegeraden sowie Naturtönen wie Grau, Beige und rötlichem Braun erhältlich. So harmonieren sie auch hervorragend mit Fassadenelementen aus Holz oder Putz.
Langlebiger Naturstein und Zement für die Fassadengestaltung
Besonders elegant wirkt eine Fassade aus Naturstein wie beispielsweise Schiefer. Der langlebige Baustoff erfreut ganze Generationen, ist aber ziemlich kostenintensiv. Wer trotz begrenztem Budget nicht auf Naturstein verzichten möchte, kann zum Beispiel nur einzelne Gebäudeteile wie etwa den Sockel des Hauses mit Naturstein betonen.
Eine kostengünstige, aber ebenfalls sehr widerstandsfähige Alternative ist eine Hausfassade aus Faserzementplatten. Diese bieten in verschiedenen Größen, Optiken und Farben ebenfalls vielfältigen Gestaltungsspielraum.
Natürliche Holzfassade für den idyllischen Landhausstil
Holz ist als natürlicher, nachwachsender Rohstoff auch bei der Fassadengestaltung beliebt. Besonders ökologisch ist diese Variante, wenn Sie heimische Holzarten wie Kiefer, Fichte und Lärche wählen. Eine Holzverkleidung verleiht dem Gebäude zwar einen rustikalen Look, ist aber relativ empfindlich. Damit das Material nicht verwittert und lange schön aussieht, muss die Oberfläche regelmäßig mit Holzschutzmitteln behandelt werden. Bei optimaler Pflege kann eine Fassade aus Holz ebenfalls mehrere Jahrzehnte überdauern.
Metall-Verbundplatten für den kühlen Industrial-Look
Metall-Verbundplatten finden vor allem in der modernen Architektur und bei größeren Bauobjekten Verwendung. Eine vorgehängte Fassade, beispielsweise aus Aluminium, ist witterungsbeständig und pflegeleicht. Mit großformatigen Fassadenplatten wirkt das Gesamtbild einheitlicher. Kleinere Paneele ermöglichen hingegen individuelle Muster und können Feinheiten der Architektur betonen. Durch die Kombination unterschiedlich großer Platten oder den Kontrast mit natürlichen Materialien wie Holz können Sie an der Hauswand Akzente setzen.
Fassadengestaltung: Harmonisch abgestimmt mit der Umgebung
Übergeordnetes Ziel bei der Fassadengestaltung ist ein stimmiges Gesamtbild, das sich auch in die Nachbarschaft harmonisch einfügt. Ein einzelnes Klinkerhaus in einer Reihe von verputzten Eigenheimen kann das komplette Straßenbild stören. Deshalb ist es sinnvoll, wenn Sie sich bei der Fassadengestaltung an umliegenden Wohnhäusern orientieren und im Zweifelsfall nur einzelne Gebäudeelemente nach Ihren Vorlieben hervorzuheben.
Was kostet eine neue Fassade?
Wenn Sie die Kosten für die Fassadengestaltung kalkulieren, sollten Sie im Hinterkopf behalten, wie pflegeintensiv, wartungsanfällig und langlebig die jeweilige Fassadenart ist. Eine verputzte Fassade ist zunächst die kostengünstigste Lösung. Hier können Sie mit einem Quadratmeterpreis zwischen 20 und 40 Euro rechnen.
Alle paar Jahre kommen jedoch für die Sanierung und den Anstrich weitere Kosten hinzu.
Ob Putz, Klinker oder Holz: Mit einer durchdachten Fassadengestaltung können Sie Ihr Eigenheim individuell in Szene setzen und Ihr Zuhause vor Witterungsschäden schützen.
Welche Fassade ziert Ihr Zuhause? Schreiben Sie, für welche Fassadengestaltung Sie sich entschieden haben und warum.
Vielen Dank für diesen umfangreichen Beitrag zur Fassadengestaltung. Mein Onkel hatte bisher eine Holzfassade an seinem Haus, überlegt aber, diese von einer Firma für Fassaden mit einer Klinkerfassade zu ersetzen. Interessant, dass die hartgebrannten Ziegel der Klinkerfassade Nässe und Frost trotzen. Die Holzfassaden meines Onkels waren bisher leider immer wieder Verwitterungsschäden ausgesetzt.
Hi Herr Padleton,
schön, dass unser Artikel Ihnen neue Infos geben konnte. Ja, die hartgebrannten Ziegel sehen nicht nur toll aus, sondern sind auch ziemlich robust. Holzfassaden sind auch schön anzusehen, aber auch da muss bei der Umsetzung vieles beachtet werden. Wir wünschen Ihnen und Ihrem Onkel viel Spaß beim Renovieren!
Liebe Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion
Ich finde es auch schön, wenn die Fassade mit unterschiedlichen Materialien gestaltet ist und so Teile voneinander abgegrenzt sind. Steinmetzarbeiten an der Garage und Holz für die Fassade zum Beispiel. Wir werden es für unser Haus in Perg noch mal durchrechnen.
Hallo T.W.,
die Gebäudeteile durch eine unterschiedliche Fassade abzugrenzen bringt etwas Schwung in die Optik. Stein und Holz kann sich sehr gut ergänzen, wie wir finden. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Renovieren!
Liebe Grüße
Ihre G-Pulse Redaktion